Seitdem unser Verein mehr und mehr an Bekanntheit erlangt, wird vielerorts – sowohl innerhalb der Zoo-Community als auch außerhalb – unermüdlich darüber diskutiert, ob es tatsächlich nötig ist, einen Zoophilen-Verein zu haben und ob dieser der Szene nicht vielleicht eher schadet als nutzt. Es werden wilde Behauptungen aufgestellt über unsere Vereinsziele, angefangen bei einem übertriebenen Geltungsdrang der einzelnen Mitglieder, über das „Anwerben“ neuer Zoos bis hin zur Änderung bestehender Gesetze (an dieser Stelle seien §§ 184a StGB und 17 TierSchG genannt).
Im Folgenden möchten wir näher erläutern, was genau wir mit diesem Verein bezwecken und auf diesem Wege hoffentlich mit den bestehenden Missverständnissen aufräumen.

Zunächst einmal möchten wir richtig stellen, dass es keinesfalls unsere Absicht ist, uns mittels dieses Vereins zu profilieren oder mit unserer durchaus eher ungewöhnlichen Neigung hausieren zu gehen. Ganz im Gegenteil – grundsätzlich ziehen wir es vor, uns eher im Hintergrund zu halten lediglich dann auf öffentliche sowie politische Ereignisse zu reagieren, wenn wir eine Notwendigkeit dazu sehen.

Ein weiteres weit verbreitetes Missverständnis liegt in der Behauptung, der Verein wäre dazu gedacht, um gezielt Treffen zum Zwecke der Vornahme sexueller Handlungen mit Tieren zu organisieren. Auch dies entspricht nicht annähernd der Realität. Tatsächlich beschränken sich die Aktionen des Vereins lediglich auf die Aufklärung mittels Worten und Texten, beispielsweise durch die Teilnahme an Diskussionen auf größeren Internetplattformen wie Facebook etc., den Kontakt zu Medien, das Verteilen von Flyern usw.. Ferner organisieren wir uns vorrangig über das Internet; persönliche Treffen zum gemeinsamen konstruktiven Arbeiten scheiden in der Regel allein schon aufgrund der weiten Entfernung zwischen den einzelnen Mitgliedern aus.

Grundsätzlich ist die Idee zur Gründung des Vereins viel mehr aus einer Notwendigkeit heraus entstanden. Im Zuge der Verbreitung sozialer Netzwerke wie Facebook und Wer-kennt-wen und der daraus resultierenden besseren Vernetzung der einzelnen Menschen untereinander hat die Zahl der Anti-Zoophilie-Aktivisten rasant zugenommen; Informationen wie Fehlinformationen über uns Zoophile können schneller verbreitet werden und es ist leichter geworden, sich über das Internet gegen uns zu organisieren. Entsprechend ist unser Verein durchaus als eine Art Selbsthilfegruppe zu betrachten. Es existieren zwar sehr wohl sachlich-neutral gehaltene wissenschaftliche Untersuchungen über unsere Neigung, doch sind diese leider – nicht zuletzt auch wegen der Tabuisierung des ganzen Themenkomplexes – eher dünn gesät. Und eine einflussreiche Lobby haben wir letztendlich ebenfalls nicht wirklich…

Bleiben wir doch mal bei der Meinung der Öffentlichkeit über uns Zoophile. Allgemein dringen nur recht wenige Informationen über uns bis zur breiten Masse der Bevölkerung durch, was für sich betrachtet in unseren Augen nicht tragisch ist. Weitaus bedenklicher ist jedoch, dass die Qualität dieser Informationen schwer zu wünschen übrig lässt: Über die Medien sowie über Stumme Schreie etc. erfährt man lediglich von den haarsträubendsten Fällen, in denen Tiere bestialisch gequält oder gar getötet werden. Es werden die pikantesten Fälle herausgepickt und dieses Bild unreflektiert auf die Gesamtheit aller Zoosexellen übertragen; oftmals machen die Zoophilie-Gegner noch nicht einmal davor Halt, Lügen zu verbreiten oder Bilder von kranken oder aus anderen Gründen verletzten Tieren als vermeintliche Opfer sexueller Gewalt darzustellen.
Unter dem Strich bedeutet das, dass wir Zoophilen als triebgesteuerte Sadisten wahrgenommen werden, was jedoch nicht einmal ansatzweise der Wirklichkeit entspricht. Tatsächlich ist es nämlich so, dass es unter Zoosexuellen nicht nur Schwarz und Weiß gibt, sondern unzählige Grauschattierungen – doch auf diesen Punkt möchten wir an anderer Stelle detaillierter eingehen. Um es daher auf den Punkt zu bringen: Es existieren – auch wenn das angesichts der über uns propagierten (Fehl-)Informationen nahezu unglaublich scheint – sehr wohl zoosexuelle Menschen, die Tiere lieben, sie respektvoll behandeln und ihren Willen achten. Und genau für diese Gruppe von Zoosexuellen möchten wir uns aussprechen; wir Zoophilen wollen nicht als Sadisten abgestempelt, sondern als Menschen mit einer echten Orientierung (wie Homosexualität) wahrgenommen werden, die ihren tierischen Partner genauso lieben wie andere ihren menschlichen. Pferderipper, Hundemörder usw. lehnen wir mindestens genauso ab wie die breite Öffentlichkeit.

Ein weiteres Problem, das uns in unserem Kampf um Toleranz im Wege steht, ist die Tatsache, dass Tiere vom Großteil aller Menschen noch immer als asexuelle Wesen wahrgenommen werden und angeblich keinen Spaß an Geschlechtsverkehr hätten, obgleich letzteres längst wissenschaftlich widerlegt ist. Auch mit diesen Irrglauben wollen wir aufräumen und in diesem Zuge auch aufzeigen, dass es sehr wohl möglich ist, mit einem Tier intim zu sein, ohne es dazu „trainiert“ zu haben oder ihm gar dadurch zu schaden. Zu diesem Zwecke haben wir bereits jetzt zahlreiche Untersuchungen und Literaturvorschläge zusammengetragen, anhand derer Sie sich informieren können.

Kommen wir schließlich zum letzten und wichtigsten Ziel des Vereins – dem Kampf gegen die Kriminalisierung sexueller Mensch-Tier-Kontakte. Gegen diese – unserer Meinung nach – ungerechte Behandlung möchten wir uns stark machen, indem wir wissenschaftliche Arbeiten zusammentragen und uns zu weiteren Untersuchungen beispielsweise als Probanden oder gegenüber den Medien als offizielles Sprachrohr der Zoophilen zur Verfügung stellen.